DER GÖSCHENGARTEN
Wenn Sie zu uns kämen, Sie würden ein wahres kleines Elysium finden, das uns die Natur an der Mulde gegeben hat. Man wallfahrtet aus Leipzig zu uns, wenn man sich wenigstens eine Idee von der Schönheit der Natur schaffen will … Göschen thut in seiner Siedeley zu Hohenstädt redlich das Seinige der Natur die Hand zu biethen und von ihr zu genießen.
(Johann Gottfried Seume an Johann Wilhelm Ludwig Gleim)
Der sich an das Haus östlich und nördlich anschließende 4300 m² große Göchengarten ist heute der einzige klassizistische Privatgarten aus der Zeit um 1800, den es in Sachsen noch gibt. Göschen nutzte die vorhandenen Terrassen, legte eine Theaterbühne an und ließ einen Pavillon in Form eines Tempels errichten, ein Geburtstagsgeschenk an seine Frau Henriette. Im Pavillon befinden sich Möbel aus Göschens Besitz, auf denen schon Friedrich Schiller Platz genommen hat. Als Johann Gottfried Seume im Dezember 1801 von Grimma aus seine Fußreise nach Syrakus begann, setzte Göschen an Seumes Lieblingsplatz eine Gedenktafel mit den Schillerworten:
Eil, in die Furche der Zeit Gedanken und Thaten zu streun,
die, von der Weisheit gesät, still für die Ewigkeit blühn.
Einige Besonderheiten des Göschengartens:
- einziger klassizistischer Privatgarten in Sachsen, der in seiner Anlage fast unverändert überliefert ist;
- Freundschaftspavillon von 1801;
- original erhaltene Gartenmauer;
- Abguss der Hebe von Thorvaldsen (um 1820);
- Gedenkplatte von 1801 am Seumeplatz, der von Göschen zu Seumes Spaziergang nach Syrakus aufgestellt wurde;
- Theaterwiese, auf der seit rund 200 Jahren Schauspiel und Musik dargeboten wird; alter Baumbestand: Silberahorn (am Eingang) und Eiche (am Seumeplatz) aus Göschens Zeiten, und
- zwei Kornelkirschen, die von der Göschen-Tochter Charlotte Frühling 1853 gepflanzt wurden.
Geöffnet ist der Göschengarten das ganze Jahr über immer jeweils zu den Öffnungszeiten des Museums Göschenhaus. Falls in der übrigen Zeit Mitarbeiter vor Ort sind, kann der Göschengarten auch dann besichtigt werden. Ein Eintritt wird für den Göschengarten nicht erhoben.
Eine spezielle Gartenführung kann kostenpflichtig gebucht werden.
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